Beerdigungen drehen sich nicht immer nur um Tod und Trauer. Das gilt vor allem, wenn im Sarg ein raffgieriger König liegt, der seine Tochter noch nach dem Exitus als Geist mit flapsigen Sprüchen piesackt. Auf dem Weg in die adlige Gruft soll die Prinzessin gefälligst erst einmal wertvolle Diamanten abbauen! Und zwar mit Hilfe des rollenden Sarges, der an einem Seil durch die Minen geschleudert wird. Ja, wirklich. Ein herrlich durchgeknallter Plattformer?
Das albernste Begräbnis aller Zeiten?
So seltsam das Konzept zunächst klingt, so erfrischend fühlt es sich an, den rollenden Raffzahn durch die Minen zu schubsen. Das praktische Seil der kräftigen Prinzessin lässt sich jederzeit wie mit einer Harpune ein- und aushaken. Ich zerre den Leichnam einen steilen Hang hinauf, löse den Haken, springe auf einen Vorsprung und klinke das Seil erneut ein. Schon kann ich die unter mir baumelnde Kiste zu mir hinauf zerren. Auf Abhängen und Rampen ergeben sich knifflige Sprünge und akrobatische Tricks, bei denen es fast ein wenig im Bauch kribbelt. „Wiiiii" ruft auch mein untoter Passagier, der die Skate-Einlagen zu genießen scheint. Kurz darauf wird es ihm aber meist doch zu viel und er schickt ein paar Flüche hinterher. Der charmante Humor der nur manchmal eingestreuten Gags trifft genau den richtigen Ton. Für eine angenehme Herausforderung sorgen auch die optionalen Abzweigungen voller wertvoller Edelsteine und magischer Schienen. Durch manche der transparenten Bahnen kann nur die Prinzessin laufen, andere lassen lediglich den rollenden Sarg hindurch. Also hüpfe ich immer wieder schnell umher, hake das Seil ein und aus oder schwinge das schwere Gefährt kraftvoll auf Plattformen.
Diese Todes-Schienen stellen nur für den Wagen eine Barriere dar. Das Spiel entstand übrigens mit Unterstützung vom Canadian Media Fund.
Nützliche Extras
Ab und zu muss außerdem eine fragile Kiste mit einer wertvollen Blaupause zum Ziel transportiert werden, ohne dass sie auf den Kopf poltert. In der Schmiede hilft mir das freundliche Skelett von nebenan danach beim Basteln wichtiger Werkzeuge. Einen düsteren Abschnitt in einem früheren Level kann ich z.B. nur mit Hilfe einer Lampe erforschen, um schließlich in die zweite Welt zu gelangen. Seine unerschrockene Majestät fürchtet sich nämlich selbst als Geist noch im Dunkeln. Später müssen Winterreifen her, um eine dicke Schneedecke zu überwinden. Auch optionale Extras wie ein temporärer Haken zum Verankern an der Wand können geschmiedet werden – sämtliche Höhlen lasen sich aber auch ohne solche Hilfsmittel bezwingen.
Schlicht aber idyllisch: Neben überwucherten Grotten gibt es z.B. auch rutschige Eishöhlen zu entdecken.
Auf Dauer ermüdend
Auch visuell bietet die unterirdische Welt zu wenig Abwechslung – obwohl die Höhlen auf den ersten Blick idyllisch gestaltet sind. Besonders schön gelungen sind die exotischen Pflanzen, die in der Dunkelheit neben mir aufblühen. Auch die unauffällige Sounduntermalung untermalt das entspannte Entdecken auf passende Weise.
Manche Ecken lassen sich nur zu zweit erreichen - ähnlich wie bei LittleBigPlanet 3.
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Test: Chariot
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