EverQuest Next: Infos zu und Bildmaterial aus Sonys ambitioniertem Voxelunterfangen

Im Prinzip werde im MMO-Genre seit 15 Jahren das gleiche Spiel abgeliefert, sinnierte David Georgeson von Sony Online Entertainment am gestrigen Abend. Mit EverQuest Next hat sich der Hersteller vorgenommen, dem Genre neue Impulse zu verpassen - und ließ sich dabei wohl auch in Teilen von Konzepten wie Minecraft inspirieren.

Der jüngste Ableger der Serie wird als eine Art Neuerfindung im Sinne des kürzlich vorgenommenen Reboots von Star Trek verstanden. Man setze nicht die Geschichte der Vorgänger fort, sondern erzählt im Kontext bekannter Charaktere, Fraktionen und Bereiche von Norrath eine neue Story.

Die sicherlich auffälligste Neuerung: Die Spielwelt ist nahezu vollständig zerstörbar. EverQuest Next macht sich eine stark modifizierte Forgelight-Engine (PlanetSide 2) zu Nutze und setzt dabei auf einen alten Bekannten: Voxel.

Die Umgebung wird dabei nicht nur während des Kampfgeschehens deformiert - der Spieler kann auch zur Picke greifen und wie in Minecraft auf prozedural generierte Höhlensysteme mit weiteren dynamischen Quests stoßen. Level könnten sich auch durch Großereignisse wie Erdbeben ändern.

Jene Wüterei ist naturgemäß etwas eingeschränkt und nicht in allen Bereichen möglich und permanent: Zentrale Bereiche der Welt würden sonst binnen kürzester Zeit einer riesigen Parkfläche ähneln, orakeln die Entwickler.

Mit den Rallying Calls präsentiert EverQuest Next seine Form von öffentlichen Quests. Eine solche Aufgabe könne sich durchaus über mehrere Monate hinweg erstrecken. Ein oft genanntes Beispiel: Spieler sollen eine Siedlung gründen, die im Laufe der Zeit ausgebaut wird. Während jener Phase würde die Gegend immer wieder von bösen Kreaturen angegriffen. Wer auf Kampf aus ist, könne dann versuchen, das Ganze mit Waffen- oder Zaubergewalt zu lösen Alternativ könnte man auch einen Verteidigungswall bauen. Die im Rahmen jener Quest errichtete Stadt sei dann ein permanenter Teil der Spielwelt. Ist ein Rallying Call abgeschlossen, wird sogleich der nächste initiiert. Die Entscheidungen des Spielers würden auch gespeichert und könnten zukünftige Elemente des Spiels beeinflussen.

Ein weiteres hehres Versprechen: Sony will die Mob-KI generalüberholen. Statt statisch in der Spielwelt platziert zu sein, hätten Gruppen/Fraktionen gewisse Präferenzen und Abneigungen, die ihr Verhalten bzw. ihre Verortung beeinflussen. Orks würden gerne in der Nähe ruhiger Straßen wohnen und dicht besiedelte und gut beschützte Regionen eher vermeiden. Werden sie häufig von Spielern belästigt oder gar Patroullien heimgesucht, würden sie irgendwann in einen anderen Bereich umziehen.

Klassen & Kampf

Laut SOE gibt es knapp 40 Klassen, die im Laufe der Zeit entdeckt werden können. Der Spieler sei nicht auf eine festgelegt, sondern könne sie kombinieren und seinen Charaktern so seinen Vorlieben entsprechend sehr genau formen. Im Kampf gibt es stets vier Skills und vier von der gewählten Waffe abhängige Moves. Dank diverser Fähigkeiten sollen sich die Figuren außerdem deutlich flotter und agiler durch die Umgebung bewegen können.

MineEverQuest

EverQuest Next dürfte noch ein Weilchen auf sich warten lassen - SOE hat keinen angepeilten Releasezeitraum verkündet. Im Winter schon sollen sich Spieler allerdings in EverQuest Next Landmark austoben dürfen, in dem die (auf Wunsch: kooperative) Schöpfung eigener Welten und Inhalte im Mittelpunkt steht. Ähnlich wie in Minecraft muss der Spieler Ressourcen für seine Vorhaben heranschaffen - anders als im block-basierten Indie-Hit soll Landmark dank der Voxeltechnologie einen deutlich feineren und organischeren Look haben. Eigene Kreationen sollen über das Player Studio verkauft werden können.

Screenshot - EverQuest Next (PC-CDROM)

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