Der 4P-Kommentar: Ouya - Game(r) Over?

Written By Kom Limpulnam on Selasa, 09 Juli 2013 | 23.13

Ouya - Game(r) Over?


Eine günstige Konsole für Gamer – das hat Ouya-Gründerin Julie Uhrman versprochen, als sie auf Kickstarter um Unterstützung für den kleinen Spielewürfel warb. Günstig ist bei den angepeilten 120 Euro mittlerweile relativ, da auch Microsoft, Sony und allen voran Nintendo an der Preisschraube gedreht und / oder neue Modelle veröffentlicht haben, die Ouya teilweise unterbieten.

Wenn schon nicht mehr beim Preis, muss Ouya jetzt vor allem mit Spielen punkten – und hier sieht es derzeit so düster aus wie in einem Bunker mit Stromausfall: Die Mehrheit der Titel, die man im Store finden und antesten darf, sind nicht viel mehr als simple Handyspiele, die auf dem großen TV-Bildschirm nicht nur völlig deplatziert wirken, sondern inhaltlich auch nicht viel zu bieten haben. Nur weil man sie jetzt auch mit dem Controller statt einer fummeligen Touch-Steuerung zocken darf, macht es sie nicht besser – Mist bleibt Mist! Den Tiefpunkt markiert derzeit ein Rennspiel namens Highway Rally: Es geht schon damit los, dass ich mich mit dem fummeligen Touchpad durch die Menüs quälen muss. Schafft man es endlich auf die Strecke, kommt einem angesichts der furchtbaren Ruckelorgie, der abstoßend simplen 3D-Kulisse sowie grauenhaft schwammigen Steuerung bei einer nicht vorhandenen und fehleranfälligen Fahrphysik die Galle hoch. Zum Glück muss man diese Folter nicht lange ertragen, denn nach wenigen Metern stürzt das Programm ab – wieder und wieder und wieder. Wie kann man so einen Schund offiziell im Store veröffentlichen? Dass es kostenlos angeboten wird, ist keine Entschuldigung! Angesichts dieser unterirdischen Qualität müsste man sogar noch bezahlt werden – quasi als Schmerzensgeld.

Und auch wenn ich mich weiter umsehe, treffe ich vor allem auf Kandidaten, die fünf Minuten angespielt und danach umgehend wieder gelöscht werden: Wer braucht schon einen minderwertigen WipEout-Klon wie Flashout 3D, einen Counter-Strike-Abklatsch für Arme (Critical Missions: SWAT)  oder einen weiteren Vertreter der Marke Doodle Jump? Und dann noch diese ganzen Zombie-Spiele, die fast schlimmer sind als der gefährliche Virus selbst. Nicht falsch verstehen, so ein kleiner Snack für zwischendurch kann auch mal Spaß machen – so z.B. eine Partie Curves (Snake-Klon) mit bis zu vier Leuten, coole Arena-Kämpfe im Retrostil mit TowerFall oder ein paar Stealth-Runden Hidden in Plain Sight, das quasi den Mehrspielermodus eines Assassin's Creed in eine charmante 2D-Kulisse packt.

Was Ouya fehlt, sind mehr „große" und vor allem einzigartige Spiele, mit denen man mehr als eine viertel Stunde verbringen möchte und die mich als Spieler zum Staunen bringen können. Wie oft ich eben schon das Wort Klon oder Abklatsch geschrieben hab, spricht Bände. Es lässt die Hoffnung auf die Kreativität derzeit schwinden, die man in die Unterstützung durch unabhängige Entwickler gesetzt hat. Frische Ansätze wie Wizorb bilden die Ausnahme, obwohl hier eigentlich auch nur das Spielprinzip von Breakout mit einem 8-Bit-Rollenspiel kombiniert wird – das allerdings auf eine unerwartete sowie clevere Art und Weise. Doch auch dieser Titel ist nicht exklusiv, sondern steht schon länger für PC- und iOS-Besitzer zur Verfügung – selbst unter den PlayStation Minis und auf Xbox Live Arcade wurde er bereits veröffentlicht. Der Shooter ShadowGun hebt sich zwar technisch von der versammelten Ouya-Konkurrenz ab, verblasst dann aber umgehend, wenn man ein Gears of War, Killzone sowie Download-Titel vom Schlag eines Far Cry: Blood Dragon oder Giana Sisters: Twisted Dreams als Vergleich heran zieht. Inhaltlich bleibt es zudem bei einer 08/15-Ballerei mit stupider KI und simpler Action, die man anderswo nicht schon tausendmal, sondern auch tausendmal besser gesehen hat. Das Open-World-Rollenspiel Ravensword: Shadowlands ist zwar potenziell interessant, zeigt dem schwachbrüstigen Androiden-Würfel aber schnell seine Leistungsgrenzen auf, denn es ruckelt an allen Ecken und Enden. Warum sollte ich mir also eine Ouya zulegen, wenn das Erlebnis auf meinem technisch überlegenen Handy deutlich runder läuft? Im Idealfall kann ich mein Telefon oder Tablet sogar mit einem Controller sowie über die HDMI-Buchse mit meinem Fernseher verbinden und damit sowohl zu Hause als auch mobil zocken. Zusätzlich steht mir dank Google Play oder iTunes eine viel größere Softwarebibliothek zur Verfügung und ich muss mich nicht mit einer umständlichen Sideload-Funktion herumschlagen.

Entdeckt man endlich umfangreiche Titel mit einer gewissen Spieltiefe und Produktionsqualität, trifft man vornehmlich auf olle Kamellen wie Bard's Tale, Final Fantasy III oder die letzten Sonic-Hüpfer, die man schon längst auf einem anderen System durchgekaut hat. So sehr mich das Design auch anspricht und ich als Konsolensammler die Ouya willkommen heiße: Als Spieler gibt mir der kleine Androiden-Würfel nichts, was ich nicht woanders ebenfalls und meist sogar in besserer Qualität bekomme. Mir wird eine Auswahl an Spielen geboten, von denen ich den Großteil gar nicht erst ausprobieren, geschweige denn kaufen will. Denkbar ungünstige Voraussetzungen für ein Gerät, das in erster Linie eine Spielekonsole sein will.

Michael Krosta
Redakteur


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